Dietmar Langhammer - 09.09.2008
Ja da ist noch etwas, was mir sehr am Herzen liegt, ich bin davon fest überzeugt, dass man so etwas nicht bewundern muss, braucht, auch die Kunst zu malen, zu schreiben, zu kreieren. Im Gegenteil, man muss es als traurig empfinden, dass viele Menschen davon abgewichen sind, sich auszudrücken.
Vieles auf der Welt wäre einfacher und schöner.
Und niemand kann mir sagen, man kann es nicht, in irgend einer Weise kann das jeder.
Deswegen denke ich, das ist nichts Besonderes, eigentlich etwas ganz normales.
Weiß nicht, ob ich das jetzt verständlich rüber gebracht habe.Kurz fassen liegt mir nicht :-)
Wolfgang Leng - 08.09.2008
pflege dieses geschenk dietmar, so wie du es mit den tasten machst, versuche ich es mit pinsel + stiften, aber auch mit der musik. ich ertappe mich immer wieder, das der künstler in mir die musik übernimmt + nicht der musiker. ich sage immer, der pinsel ist mein taktstock + die leinwand mein instrument. das daraus entstandene ist gemalte musik, die meine seele sichtbar gemacht hat. oft ist es die musik die mich über farben entscheiden lässt!
lg. wolfgang
Dietmar Langhammer - 08.09.2008
Ich weiß nicht genau, was ich beim Klavierspielen umsetze.
In letzter Zeit ist es eher umgekehrt, die Phantasie entsteht erst beim Spielen, danach schreibe ich die "Phantasie" nieder.
Ich setzte Stimmungen um, ich setze Erfahrungen um, ich setze Gefühle um, ja, ich setze Wünsche und Träume um, ich kann ganz zärtlich sein, als ob ich eine Frau berühre, ich kann Wut heraus lassen, ich kann etwas beschreiben.
Erst heute habe ich beim wiederholten Lesen der "Träumenden Bücher" (Walter Moers) eine Passage entdeckt, die einen Teil von dem letzt gesagten widergibt:" Das war unglaublich: Musik, die ohne Gesang in der Lage war, erzählerische Inhalte zu Vermitteln! Das war besser, als etwas vorgelesen zu bekommen. Das war auch besser als jede herkömmliche Musik. Ja das war eine neue künstlerische Disziplin: Literarische Musik!"
Ich spiele, unbewusst, mit geschlossenen Augen, ich spiele als ob ich schon immer gespielt habe, habs aber nie gelernt. Ich erzähle manchmal, nicht immer, aber doch sind es die angeschlagenen Töne, die mich führen, leiten, nein, nicht mich, meine Hände. Manchmal schlafe ich fast ein, nicht weil mich die Musik ermüdet, oder einschläfert, weil ich erschöpft bin. Ich verausgabe mich beim Spielen mehr als in allen anderen Lebenslagen, kann aus mich herausgehen, mich fallen lassen, davon fliegen.
Ich sehe es als sehr großes Geschenk an, auch wenn es in der Musikalischen Welt, so wie sie hier vorherrscht kaum Fuss fassen kann. Sie ist nicht reproduzierbar, da keine Noten, sie hat keine Akkorde, und ich spiele nur auf den weißen Tasten.
Ein Freund sagte mal, meine Musik kann keine sein, weil sie keine Akkorde hat.
Ich antwortete, Akkorde gibt es erst, seit es Noten gibt. Musik gibt es aber schon 50000 Jahre länger.